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Maastrichterin assistiert FBI

März 18, 2014 Besonderes, Euregio Maas-Rhein, Forschung, Maastricht, Technik

Sie ist in Maastricht aufgewachsen und durchläuft eine internationale wissenschaftliche Karriere:

Dr. Annelies Vredeveldt (26), Rechtspyschologin. Vom amerikanischen FBI bekam sie 2013 rund 100.000 Dollar zu Forschungszwecken.

Sie studierte an der Uni in Maastricht, setzte dann ihr Studium am University College in Utrecht fort, promovierte in England und wurde später wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni in Kapstadt.

Sie stellte fest: Zeugen, die mit geschlossenen Augen über ihre Zeugenaussagen berichten, können etwa dreißig Prozent mehr Details benennen. So einfach ist das! Eigentlich auch logisch und recht unspektakulär, wie wir finden. Trotzdem bedarf es wohl erst einer Wissenschaftlerin, um dies weiter auszuarbeiten und wissenschaftlich zu belegen.

Dr. Annelies Vredeveldt erforscht die Schnittstellen zwischen Psychologie und Gerichtswissenschaft, und arbeitet an der Universität von Kapstadt ( Südafrika), bei Professor Colin Tredoux, einer Kapazität auf dem Gebiet der forensischen Psychologie.

In England promovierte Dr. Vredeveldt zum Thema: „Zeugen befragen, die ihre Augen geschlossen halten“. Wenn man die Zeugen bittet, die Fragen mit geschlossenen Augen zu beantworten, dann erinnern sie sich an viel mehr Details, so das Studienergebnis. Dr. Vredeveldt hatte fünf Gruppen von je achtzig Personen gebeten, sich Videos anzuschauen. Es waren unter anderem Gewaltszenen im Allgemeinen und Gewalt auf der  Straße. Bei allen Teilnehmern stellte sich heraus: Diejenigen, die anschließend die Fragen mit geschlossenen Augen beantworteten, konnten viel mehr Details zu den Videos benennen als jene, die die Augen offen hielten. Das Experiment wurde außerdem mit Testpersonen erweitert, die jeweils mit- und ohne Kopfhörer aussagen sollten. Hierbei jedoch gab es keine Unterschiede.

Das amerikanische FBI hatte die Wissenschaftlerin beauftragt, ihre These noch weiter zu untermauern. Sie ist jetzt seit einem Jahr in Südafrika und setzt während der alltäglichen Polizeiarbeit ihre Studie fort. Somit wurde also der Test in der die Praxis umgesetzt. In diesem Monat wird Dr. Vredeveldt nun ihre Ergebnisse dem FBI übermitteln. Hierzu fährt sie in die FBI-Zentrale nach Washington, um ihre Ergebnisse zu präsentieren.

Kostenfaktor: 100.000 Dollar! Hiervon wurden neben der Wissenschaftlerin noch drei Assistenten, 12 Kameras und mehrere Trainingseinheiten für die ansässigen Polizisten vor Ort  bezahlt.